RUSSISCHER KAMPFSPORT

3. Energetische Aspekte der Kampfkunst


Sexualenergie
Die einzige reale Energie, die ein Mensch besitzt, ist seine Sexualenergie. Der Mensch "arbeitet" auf der Basis "sexuellen" Brennstoffs. Unter Sexual- Energie muß man die Lebensenergie verstehen, nicht die Fähigkeit zur Wiederholung von Geschlechtsverkehr. Diese Energie ist für das Leben im Universum verantwortlich. Ohne sie gäbe es kein Leben und auch das Universum selbst nicht.
Diese Energie kann man mit vielen Namen bezeichnen : Qi, Prana, Kundalini u.s.w. Die zielbewußte Arbeit mit der (Sexual-) Energie, ihre Sublimation und Transformation sind die wichstigsten Aspekte des Jogas und verschiedener spiritueller Lehren.
Diese Energie spielt ebenfalls in den Kampfkünsten eine wichtige Rolle. Zum Beispiel mußten die Zöglinge des legendären Shaolin-Klosters ihren Geschlechtstrieb zügeln. Auch Linda Lee, die Frau von Bruce Lee, bezeugte, daß die Bewegengen Ihres Mannes sehr sexy wirkten. Er verwendete die Sexualenergie für seine physischen Übungen richtig.


Die Wirkungsweise der (Sexual-) Energie
Die sexuellen Empfindungen sind angenehm. Dem Menschen sind sowohl die mit ihnen verknüpften physischen Handlungen angenehm, als auch die Körperanspannung während des Geschlechtsaktes.
Mit angenehmen Empfindungen, die man in gewissem Sinne als "Sexualempfindungen" bezeichnen kann, kann man annäherungsweise auch andere physische Handlungen und Übungen in Verbindung bringen - nicht nur "direkte" Sexualhandlungen. So sind z.B. die Handlungen im Sado-Maso-Sex sehr weit von konventionellen sexuellen Handlungen entfernt. Sie sind sogar mit Schmerz verbunden, bleiben aber angenehm, da sie bei solchen Menschen sexuellen Empfindungen auslösen. In ähnlicher Weise kann man unangenehme und schmerzhafte Sportübungen in angenehme verwandeln, wenn diese auf irgendeine Weise mit sexuellen Empfundungen verknüpft und als solche interpretiert werden. Dann benutzt man die energetischen Mechanismen des Universums richtig, da die Dynamik von Yin und Yang im Universum dieselbe ist wie die von Orgasmen. (In ihrer äußersten Entwicklung verwandeln sich im Universum die Gegenstände in andere, Extreme kehren sich ineinander um. In ähnlicher Weise verwandelt sich mit dem Orgasmus maximale Spannung zur völligen Entspannung, genau wie sich auch Yin und Yang im Universum ineinander verwandeln.)
Somit wird ein Sportler, der richtig mit (Sexual-) Energie umgeht, immer mehr und mehr Übungen machen und sich immer mehr anstrengen, da es für ihn angenehm ist. Er wird sich nicht mit der festgelegten Zahl der Wiederholungen von beispielsweise 8-10 Wiederholungen begnügen. Genauso wenig zählt ein Mensch die Anzahl seiner Bewegungen im Geschlechtsakt. Mit einer solchen Praktik steigt die Ausdauer des Sportlers wesentlich. Je mehr sich der Sportler anstrengt, desto mehr möchte er sich weiter anstrengen. (In ähnliche Weise wirkt die sexuelle Erregnung im Geschlechtverkehr unterstützend - je länger sexuelle Handlungen dauern, desto mehr möchten wir diese bis zur Auflösung im Orgasmus weiterführen. Sexuelle Erregung ist in gewisser Weise der energetischen Erregung ähnlich.)
So gerät ein Sportler in einen geschlossenen Kreis mit energetischer Erregnung, die sich selbst unterstützt. So "erzeugt" der Sportler in sich selbst Energie. Der Sportler kann aufhören sich anzustrengen und sich auch nur dann entspannen, wenn er sein Energiepotential voll zur Anwendung bringt, wenn er ein Äquivalent des sexuellen "Orgasmus" durch die gewaltige Muskelspannung erreicht.
Bei einem solchen Sportler zirkuliert die (Lebens-) Energie frei und er benutzt das Gesetz des Universums - das Gesetz der harmonischen Verwandlung von Yin und Yang ineinander.

Bei einem solchen Herangehen an das Training wird der Sportler die Übungen bis zur äußersten Grenze ausführen, sein Energiepotential voll zur Anwendung bringen - als ein Äquivalent des sexuellen "Orgasmus", den er nun durch die Muskelspannung erreichen kann. Durch die Anwendung dieser Mechanismen wird die äußerste Konzentration erzielt, und die Effektivität des Trainings steigt, denn die ansteigende energetische (sexuelle) Erregung kann nur durch die körperliche Anspannung abgebaut werden.
Es ist nicht rational die Sport-Übungen nur "mechanisch" zu machen, ohne energetischen Hintergrund, weil man so Effektivität in Training und Wettkämpfen verliert.

Ein anderes Beispiel : Um den sexuellen Orgasmus zu realisieren, strengt sich der Mensch beim Geschlechtsakt mit äußerster Intensität an. Dieselben inneren Mechanismen bilden die Grundlage für die Konzentration (z.B. Konzentration der Schläge in den Kampfkünsten oder psychische Konzentration in tiefer Meditation).


Atem weckt Energie
Es ist nötig, in Vorübungen zuerst "schlafende" menschliche Energie durch besondere Übungen zu wecken (Atemübungen u.s.w.) und dann, wenn die Energie "wach" wird und anfängt zu zirkulieren, diese Energie zur sportlichen Tätigkeit zu verwenden. ( So auch "weckt" man mit dem Vorspiel sexuelle Lust und Erregung, die zum Anfang eventuell nicht vorhanden war.) Energetische Erregung ist in gewisser Weise der sexuellen Erregung ähnlich.

Die (sexuelle) Energie wird durch eine spezielle Atmung geweckt - die sogenannte volle Joga-Atmung. (Nicht umsonst sind die Übungen in der Kampfkunst (z.B. die Schläge) mit der richtigen Atmung zu synchronisieren.) Die Öffnung der Atmung ist ein wichtiger Prozess, der mit dem energetischen Umbau des ganzen Organismus und der Öffnung der Energiechakren zusammenhängt.


Zusammenfassung
Neben den äußeren Formen spielen in der Kampfkunst das innere Wissen, die innere Technik und die innerne Formen eine große Rolle.
Für die erfolgreiche Kampfesführung muß man die Prozesse seiner Wahrnehmung, d.h. die inneren Prozesse, den energetischen Körper steuern können.
Durch die Kampfkünste wird die subtile Seite des Körpers entwickelt. Es ist kein Zufall, daß viele Kampfkunstmeister extrasensorische Fähigkeiten besitzen.
Die Meisterschaft in der Kampfkunst ist untrennbar mit dem Können verbunden, besondere Zustände der Wahrnehmung und des Bewußtseins zu erreichen. Darum ist die Kampfkunst auf ihrer höchsten Entwicklungsstufe mit Zen, mit der Praxis spiritueller und esoterischer Lehren, mit Joga und sogar mit der Magie verbunden. Kampfkunst kann man so wie auch Joga, Zen u.s.w. als ein Mittel betrachten, spirituelles und magisches WISSEN zu vermitteln.
Alles ist im Universum mit einanderen verbunden. Um den tieferer Sinn der Kampfkunst zu verstehen, muß man sich auch andere Lehren, wie Yoga, Zen, Qi Gong und sogar Magie verständlich machen. Das Schriftzeichen "Do" spiegelt den WEG wieder - jenen Weg des Wissens, der zur Meisterschaft führt.

Die einheitliche Kampfkunst vereinigt das Innere und Äußere.


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Kampfkunst 1.Teil

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